Wenn ich ein Telefon von Radio Basilisk erhalte, so bin ich immer wieder überrascht über den Einfallsreichtum der Themen. Ich durfte bereits ein Interview zu den psychologischen Eigenschaften der Linkshänder geben, sowie ein kurzes Statement zum Thema «Warten». Dieses Mal wurde ich gefragt, wieso wir oft unter der Dusche singen? Ist dies ein Grundbedürfnis und macht uns singen glücklich? Ein paar durchaus spannende Fragen, so dass ich gleich mit den Recherchen gestartet habe. Gerne fasse ich hier kurz die wichtigsten Punkte zusammen. Unten findest Du auch die Aufnahme des Interview mit Radio Basilisk für die Morgenshow mit Finn Rasmussen.
Singen macht tatsächlich glücklich
Zum Zusammenhang zwischen Singen und verschiedenen körperlichen und psychologischen Reaktionen und Auswirkungen gibt es unzählige Studien. Es gibt sogar Studien, welche eine spezifische Musikrichtung ins Visier nehmen, wie z.B. die Studie von Filipa Lã & Jane W. Davidson. In all den Studien zum Effekt des Singens scheint man sich einig zu sein, dass Singen glücklich macht. Wie es zu diesem Gefühl von Glück kommt wird einerseits durch die Veränderung in der Hormonausschüttung erklärt und andererseits auch durch den psychologischen Effekt der Achtsamkeit.
Singen verändert die Hormonausschüttung
Beim Singen wird das Stresshormon Kortisol abgebaut, das Bindungshormon Oxcytocin und das sogenannte Glückshormon werden hingegen vermehrt ausgeschüttet. All dies führt dazu, dass unser Wohlbefinden gesteigert wird und wir uns glücklich fühlen.
Achtsamkeit beim Singen
Wenn wir singen, sind wir im Moment. Wir denken nicht an die Vergangenheit, weder an die Zukunft. Wir lassen uns von der Melodie und dem Text leiten und wippen vielleicht sogar im Takt mit. All diese Komponenten lassen andere Gedanken aussen vor und wir können einfach den Moment geniessen. Gleichzeitig verändern wir beim Singen den Atemrythmus, so dass wir tiefer und ruhiger Atmen. Dies beruhigt und entspannt. Doch wieso singen besonders gerne unter der Dusche?
Singen unter der Dusche
Unter der Dusche klingt unsere Stimme anders. Durch die Gegebenheiten eines Badezimmers, klingt die Akustik besser. Vor allem Männer profitieren davon, denn besonders bei tiefen Stimmen ist die Akustik toll. Gleichzeitig gibt uns das prasselnde Wasser ein wunderbares Hintergrundgeräusch und das warme Wasser entspannt uns, so dass wir unsere Hemmungen verlieren. Dass wir meist alleine in der Dusche sind und wir durch das Geräusch der Dusche wohl der Meinung sind, dass uns niemand hört, hilft bestimmt auch, dass wir unsere Hemmungen ablegen und darauf lossingen.
Aufnahmen aus der BASILISK MORGENSHOW
mit Finn Rasmussen am 21.10.2020