PROBLEME WEGEN DER CORONA-KRISE? ICH SAGE, PROBLEME GIBT ES NICHT!

Schlimmer geht’s nimmer

Im letzten Beitrag habe ich etwas zum Thema Reframing geschrieben. Eine hilfreiche Methode um Gedanken zu verändern, welche nicht gerade hilfreich sind. In gewissen Situationen ist es jedoch sehr schwierig überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen. Gerade diese ausserordentliche Lage aufgrund des Coronavirus mit den entsprechenden Massnahmen des Bundes ist sehr herausfordernd für alle. So ist es nicht immer so leicht, die negativen Gedanken zu erkennen, geschweige denn diese zu notieren. Vielleicht fragen wir uns, wie sich diese Corona-Situation wohl entwickelt, ob wir unsere Arbeit bald wieder aufnehmen können oder in anderen Fällen, ob unsere Arbeitsquantität bald abnehmen wird. Einige Menschen behaupten, dass es nicht mehr schlimmer werden kann. Es sind so viele Probleme auf einmal zusammengekommen und wir wissen kaum mehr wo uns der Kopf steht. Vielleicht gehen uns die eigenen vier Wände auf die Nerven und ohne unseren Ausgleich besteht ein regelrechtes Chaos in unserem Kopf. Wir fühlen uns gelähmt und blockiert. Das muss nicht sein!

Probleme gibt es nicht

Ich kann mich sehr gut an diesen Satz erinnern, den der Dozent damals in meiner hypnosystemischen Weiterbildung ständig wiederholte: «Probleme gibt es nicht!» Ich verstand diese Aussage zu Beginn nicht. Immerhin hätten wir doch keine Klienten, wenn es keine Probleme gäbe. Doch nach seinen Erklärungen verstand ich, was er damit aussagen wollte: Probleme gibt es nicht. Sie werden von uns Menschen selbst konstruiert. Es gibt Situationen, welche sicherlich nicht ideal oder nicht leicht sind. Es gibt auch Themen, welche schmerzhaft und schwierig sind. Doch Probleme gibt es nicht. Gerne möchte ich Dir diesen Gedankengang bildlich veranschaulichen.

Stelle Dir vor, Du gehst einen Weg entlang. Dieser Weg geht manchmal bergauf, manchmal bergab und manchmal einfach gerade aus. Irgendwann kommst Du an einen Punkt, an dem Du nicht mehr weiterkommst. Der Weg ist mit einem Haufen Steinen bedeckt. Du bleibst vor diesen Steinen stehen. Du kommst nicht mehr weiter. Du fragst Dich, wieso diese Steine auf Deinem Weg liegen. Wer oder was ist dafür verantwortlich? Wieso liegen die Steine genau hier? Wieso jetzt? Wie soll es nur weitergehen? Welche Konsequenzen wird das haben? Du stellst Dir eine Menge Fragen und ärgerst Dich darüber, dass die Steine hier liegen, dass sie so aussehen, wie sie eben aussehen und dass sie so schwer sind. Vielleicht verschiebst Du mal einen Stein von links nach rechts, doch der Haufen wird nicht kleiner.

Du konzentrierst Dich also gerade mehr darauf, Dich mit den Steinen auseinanderzusetzen, Dir ein Problem zu konstruieren. Wäre es nicht besser zu schauen, was es braucht, um Deinen Weg weiter zu gehen? Ja, vielleicht braucht es einen Umweg. Vielleicht braucht es etwas Kreativität. Vielleicht braucht es etwas Mut. Vielleicht kannst Du die Steine nutzen, um etwas Schönes daraus zu bauen. Vielleicht brauchst Du Unterstützung, um die Steine wegzuräumen. Und vielleicht brauchst Du einfach einen Moment, um diese Situation besser zu verstehen und sie zu akzeptieren, so wie sie ist. Ein Problem ist es aber nicht!

Vom schweren Problem zum leichten Thema

Egal ob es nun Probleme gibt oder nicht. Nutzen wir das Wort Problem, so ist es automatisch mit einem negativen Gefühl verbunden. Ich auf jeden Fall habe noch nie von guten Problemen oder von erfreulichen Problemen gehört. Doch positive oder gute Themen oder Situationen gibt es wie Sand am Meer. Alleine das Wort Problem mit dem Wort Thema oder Situation zu ersetzten, kann ein Gefühl von Leichtigkeit ins Spiel bringen. Überzeuge Dich selbst davon, indem Du die nächsten Wochen das Wort Problem mit dem Wort Thema ersetzt. Du wirst sehen, dass sich Deine Situation, welche bestimmt nicht immer leicht ist, anders anfühlen wird, wenn Du davon erzählst.

Gerne möchte ich diesen Artikel mit einem Wort abschliessen, welches aktuell häufig zu hören ist. Das Wort Krise.

Krise schreibt man im Chinesischen indem man die beiden Wörter Gefahr und Chance kombiniert. Vielleicht findest Du ja in dieser Corona-Krise Deine Chance!