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Gedanken zur Corona-Krise

Es vergeht aktuell kaum ein Tag, an welchem wir das Wort Corona nicht hören oder lesen. Es ist allgegenwärtig und stellt unseren Alltag komplett auf den Kopf. Jeder ist in dieser Situation ist in irgendeiner Form von diesem Coronavirus betroffen. So ist es auch absolut normal, dass sich viele unserer Gedanken um dieses Thema drehen. Wir machen uns Gedanken darüber, ob es ok ist kurz rauszugehen, um etwas einzukaufen, obwohl wir aktuell noch etwas zum Essen zuhause hätte. Wir machen uns Sorgen darüber, ob am Ende des Monats genug Geld auf dem Konto ist, um unsere Rechnungen zu bezahlen. Wir ärgern uns darüber, dass einige Menschen die Massnahmen des Bundes nicht ernst nehmen oder Menschen aus der Risikogruppe nicht Zuhause bleiben. Wir verfolgen mit grossem Interesse und gleichzeitig grosser Angst die Statistiken der Infizierten und Toten und sind dabei völlig fassungslos. Viele Unternehmen mussten ihre Türen bis auf Weiteres schliessen und stehen nun ohne Einnahmequellen da. Viele Produktionen stehen still. Selbstständige zittern um ihre Existenz. Bald schon sind unsere Spitäler komplett überfüllt und von den Burnouts der ÄrztInnen, PflegerInnen, ApothekerInnen, Pharma-AssistentInnen und allen anderen, die an der Front arbeiten, haben wir noch gar nicht gesprochen. Es scheint so, als stünde der totale Kollaps bevor…

FERTIG JETZT!

Solche Gedanken sind nicht hilfreich! Es ist völlig normal sich in dieser Situation ohnmächtig und hilflos zu fühlen, doch sich in solche Gedanken hineinzusteigern ist weder gut für Deine psychische Gesundheit noch für Deine körperliche Gesundheit. Es ist wichtig, dass Du Dich gut um Deine mentale Gesundheit kümmerst. Denn so stärkst Du gleichzeitig auch Dein Immunsystem, welches für die Bekämpfung des Coronavirus sehr wichtig ist. Doch wie kannst Du diese unnützen Gedanken während dieser Corona-Krise in hilfreiche Gedanken umwandeln?

Reframing heisst hier das Zauberwort.

REFRAMING

Reframing ist eine Methode im Coaching, welche ich nicht nur mit meinen Klienten oft verwende, sondern auch für mich selbst. Und ich kann Dir bestätigen, dass dieses Reframing wie das Erlernen eines Instruments ist. Zu Beginn braucht es etwas Geduld, doch je öfters Du dies übst, desto besser kannst Du es. Und irgendwann passiert dieser Prozess des Reframings ganz automatisch. Das kann in so manchen Situationen sehr hilfreich sein. Ich würde diese Methode sogar zu einer der wichtigsten Copingstrategien zählen. Also eine sehr gute Hilfe, wie Du zum Beispiel aus einer komplett aussichtlosen und negativen Situation, etwas Gutes herausnehmen kann.

Beim Reframing geht es darum, aus etwas Negativem etwas Positives zu machen, aus etwas Unnützem etwas Hilfreiches und aus etwas Schlechtem etwas Gutes oder zumindest etwas Neutrales zu machen. Dabei geht es nicht unbedingt darum, dass der Gedanke danach an sich positiv oder gut ist, sondern dass sich der Gedanke positiv oder zumindest neutral anfühlt. Ein konkretes Beispiel dazu: «Ich darf nicht mehr raus gehen, da ich zur Risikogruppe gehöre!» Dieser Gedanke kann Angst auslösen und kann dazu führen, dass wir uns blockiert fühlen. Deshalb ändere ich diesen Gedanken so, dass er im Ergebnis das gleiche bewirkt (Ich gehe nicht raus, resp. ich bleibe zuhause), aber ein neutrales oder positives Gefühl in mir auslöst. So könnte dieser Gedanke wie folgt aussehen: «Ich bleibe zuhause und geniesse den Tag in meinen eigenen vier Wänden.» Einen weiteren Satz, denn ich immer wieder höre: «Ich habe Angst davor, mich mit dem Coronavirus anzustecken. » Diesen könnte man wie folgt ändern: «Ich bin gesund und fühle mich gut. Mein Immunsystem ist stark und wehrt sich gegen alle Eindringlinge, wenn nötig!».

Hast Du selbst Gedanken, welche Deine mentale Gesundheit etwas aus der Balance werfen? Schreibe sie auf und finde einen alternativen «gereframten» Satz.

NOT MACHT ERFINDERISCH

Genau in dieser herausfordernden Situation, in der wir uns aktuell befinden, wenden wir immer wieder, vermutlich oft ganz unbewusst, das Reframing an. Alle kleineren Unternehmen, welche nun ihre Angebote anpassen oder Alternativen suchen, machen genau das. Sie bleiben nicht in der Situation stehen – konzentrieren sich eben nicht auf das, was sie nicht haben. Nein, sie suchen nach Möglichkeiten, nach Dingen, die sie ändern können. Denn Menschen sind faszinierende Wesen, welche in herausfordernden Situationen kreativ werden. Ganz im Sinne des Mottos: «Not macht erfinderisch». Viele Unternehmen sind auf digitale Lösungen umgestiegen oder haben ihr Angebot angepasst. Auch im Coaching haben wir das Glück, dass wir auf Telefon oder Skype ausweichen können. Klar es ist nicht genau das Gleiche. Einige finden es zu unpersönlich, andere zu unsicher. Doch ich finde es eine einmalige Chance und eine grossartige Möglichkeit, den Menschen weiterhin eine psychologische Hilfe und mentale Unterstützung zu bieten. Denn besonders während dieser Zeit müssen wir gut zu uns schauen und uns um unsere psychische Gesundheit kümmern.